Hauptveranstaltungsort des Kongresses für Kinderbuchillustration, ist das Deck 1 Alte Malerschule in der Hansestadt Buxtehude.
Geschichte der Malerschule
Im Norden der Altstadt befand sich bis 1848 ein geräumiges Hafenbecken, das als Reede für die Schiffe diente, die Buxtehude anlieferten und im Fleth be- und entladen wurden. Im Zuge der „Estekorrektion“, einer Regulierung des Flusslaufes, wurde 1849 inmitten dieses Beckens eine Insel aufgeschüttet. Diese erwarb der aus England stammende, aber in Hamburg lebende Kaufmann William Dawson von der Stadt Buxtehude und errichtete 1853 auf ihr eine Steingutfabrik. Sie war von 1854 bis 1861 in Betrieb. 1862 erwarb der Papierfabrikant Otto Christian Winter die Hafeninsel zu Lagerzwecken. 1885 verkauften die Erben Winters die Insel an den Hamburger Kaufmann J. F. Krogmann weiter, der dort eine Bleiweißfabrik betrieb. 1897 kaufte die Stadt Buxtehude die Insel zurück, um in dem Gebäude die seit 1877 bestehende Malerschule unterzubringen. 1901 konnte die Malerschule in ihr neues Domizil einziehen. 1907 wurde das Gebäude mit einem Oberlichtsaal aufgestockt und an der Vorderfront mit zwei Ziergiebeln versehen. Auf diese Bauphase bezieht sich die Jahreszahl 1907 an der Vorderseite des Gebäudes. 1924 wurden einige Bogenfenster im ersten Stock durch größere, rechteckige ersetzt.
Bis auf die genannten Veränderungen ist das Gebäude der Steingutfabrik William Dawsons noch immer erhalten. Der untere Saal mit seinen aus Schiffsmasten gebildeten Mittelstützen und rundbogigen Fabrikfenstern lässt auch heutzutage noch den ursprünglichen Zustand erahnen. Ursprünglich ist auch die Bogenkonstruktion, auf der das Bauwerk steht. Sie bewirkte, dass die Werkräume bei Überschwemmungen trocken blieben, da das gesamte Hafengebiet bis zur Errichtung des kleinen Estesperrwerkes Ende der 1950er Jahre häufig unter Wasser stand. Bis etwa 1980 war die Insel nur über eine Holzbrücke zu erreichen, mit dem Bau der Nordumgehung und der Hafenbrücke verschwand diese Situation. Nachdem schließlich der Südarm des Hafens zugeschüttet wurde, wurde die Hafeninsel zur Halbinsel. Als ältestes erhaltenes Fabrikgebäude Buxtehudes legt es Zeugnis von der frühen Industrialisierung Buxtehudes ab. Seit 1999 ist es als Baudenkmal anerkannt.